Reinigung & Desinfektion

Der Eintrag partikulärer und gelöster Verbindungen über die Wasseraufbereitung

sowie insbesondere die Korrosionsvorgänge in ungeschützten Guss- und Stahlleitungen

führen zur Bildung von Ablagerungen in Wasserverteilungssystemen.

Ablagerungen sollten entfernt werden, da...

• eine Remobilisierung infolge einer Veränderung hydraulischer Bedingungen zu Braunwassererscheinungen führen kann
• sie in der Regel eine hohe bakteriologische Besiedlung aufweisen
• sie aufgrund der hohen bakteriologischen Besiedlung eine Nahrungsgrundlage für höhere Organismen (z.B. Asseln) darstellen können

Zur Spülung des Wassersystems setzen wir verschiedene Verfahren und Strategien ein, die sich z.T. hinsichtlich Effektivität, Aufwand, Kosten sowie nachteiliger Auswirkungen unterscheiden.

Die Beseitigung von Ablagerungen ist eine wesentliche Maßnahme zur Sicherung der Wasserbeschaffenheit.

Umfangreiche Anlagenspülungen mit unterschiedlichen Ablagerungen (Korrosionsprodukte, haftende Beläge, Sand) wurden bisher realisiert. Der Schwerpunkt liegt in der Aufklärung der Mobilisierungsprozesse bei den unterschiedlichen Varianten der Wasser- und Luft/Wasser-Spülung. Wir haben eine Matrix entwickelt, die es ermöglicht, das geeignete Spülverfahren in Abhängigkeit von dem Ziel der Spülmaßnahme auszuwählen.

• Für einen Austrag von Ablagerungen erarbeiten wir grundsätzlich einen Spülplan.
• Für die Entfernung leicht mobilisierbarer Ablagerungen (z.B. lose Eisenverbindungen) aus Trinkwasserleitungen arbeiten wir mit Spülgeschwindigkeiten von ≥ 0,5 m/s, wobei der Austausch von 1,5 bis 2 Leitungsvolumina i.d.R. ausreichend ist. Erfahrungsgemäß werden bei dieser systematischen Vorgehensweise ausreichende Geschwindigkeiten erreicht.
• Zur Entfernung von Sand oder Manganpartikeln sind Spülgeschwindigkeiten von ≥ 2 m/s sowie der Austausch von > 2 Leitungsvolumina erforderlich. Werden bei Spülung mit Systemdruck keine ausreichenden Spülgeschwindigkeiten erreicht, bieten sich als Alternative die Saugspülung oder die Luft/Wasser-Impulsspülung an.
• Bei haftenden Belägen besteht eine Korrelation zwischen der Spülgeschwindigkeit und der Entfernungsleistung, wobei selbst bei Spülgeschwindigkeiten im Bereich von > 2 m/s keine vollständige Entfernung erreicht wird. Höhere Entfernungsleitung können durch einen intermittierenden Pumpenbetrieb bei der Saugspülung oder die Luft-Wasser-Impulsspülung realisiert werden.